Wolfgang Scholz ist von Berufs wegen Fuhrparkleiter im CHEMPARK. Seine Berufung aber ist der Fußball – der von Bayer 04 Leverkusen.

Der Be-Herberger

Ein Herz für Fußball: Wolfgang Scholz engagiert sich ehrenamtlich für Bayer Leverkusen.
Ein Herz für Fußball: Wolfgang Scholz engagiert sich ehrenamtlich für Bayer Leverkusen.


Zwischen CHEMPARK-Fuhrpark und Bayer-Fußballplatz, Sieg und Niederlage, Leiden und Leidenschaft: Wolfgang Scholz gibt Perspektivspielern von Bayer 04 Leverkusen eine Heimat. Auch U-21-Europameister Gonzalo Castro gehört zur Familie.

"Mindestens Platz drei in der Liga und Viertelfinale in der Champions League", sagt Wolfgang Scholz. Wenn es nach ihm geht, spielen die Fußball-Profis von Bayer 04 Leverkusen eine herausragende Saison und überstehen trotz Gegnern wie dem FC Barcelona und AS Rom die Gruppenphase der Königsklasse. So manch ein Fußball-Interessierter wird das für unrealistisch halten, für eine Kampfansage mit Vereinsbrille, bei der Wunsch und Wahrheit nicht immer zusammenpassen. Doch Scholz, selbst Fußballspieler und -liebhaber seit er denken kann, sagt das nicht bloß daher. Er hat die Ahnung und die Erfahrung, so eine Prognose abzugeben.

Fuhrparkleiter, Familienvater, Fan
Im CHEMPARK am Standort Leverkusen arbeitet der 50 Jahre alte Familienvater beim Logistikunternehmen Chemion. Er ist als Teamleiter im Fuhrparkmanagement zuständig für den Ein- und Verkauf sowie die Wartung und Instandsetzung aller Pkw und Nutzfahrzeuge. Im Privatleben dagegen interessieren den gebürtigen Leverkusener vielmehr die menschliche und sportliche Entwicklung von Nachwuchsfußballern.

Familie statt Internat
Während die meisten Spitzenklubs auf Fußballinternate setzen, um hochtalentierte Jugendspieler sportlich möglichst perfekt auszubilden, verfolgt Bayer Leverkusen ein gänzlich anderes Modell. "Der Verein geht einen anderen Weg in Sachen Spielerbetreuung. Bayer 04 setzt auf Gastfamilien", weiß Scholz. Eine dieser Gastfamilien ist seine eigene. Seit nunmehr 17 Jahren engagiert er sich ehrenamtlich für die Werkself, indem er jungen Talenten eine Heimat bietet, um sich schulisch und sportlich bestens zu entwickeln. Zahlreiche namhafte, mittlerweile zu hochbezahlten Profis aufgestiegene Spieler hat Scholz schon beherbergt: Dominik Kohr zum Beispiel, heute Bundesliga-Profi beim FC Augsburg, und Gonzalo Castro, jüngst von Bayer Leverkusen zu Borussia Dortmund gewechselt. "Zu allen haben wir noch ein gutes Verhältnis. So, wie es in einer Familie ja auch sein sollte. Mit Dominik Kohr waren wir im Sommer sogar noch gemeinsam im Urlaub."

Ein Bulle am Rhein
Aktuell leben zwei Hoffnungsträger in der Gastfamilie: Tim Queckenstädt (17) aus Magdeburg und Patrick Dzalto (18), von den roten Bullen aus Leipzig nach Leverkusen gewechselt. Beide schnüren für die U-19 von Leverkusen die Schuhe - und beide haben in den Augen ihres Gastvaters großes Potenzial, den Sprung in den Profifußball zu schaffen. Damit sich die beiden spielerisch gut entwickeln, müssen auch die Rahmenbedingungen stimmen. "Sie sind ein Teil unserer Familie. Wir kümmern uns um all ihre Sorgen", sagt Scholz. Das können ein schlechtes Training, Streit mit einem Mitspieler oder auch Probleme in der Schule sein. "Wir sind immer für die Jungs da!"


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