Neugierig machen und bleiben
MINT-Nachwuchs vom Pascal Technikum Grevenbroich besucht Bayer

"Ich wollte mein Wissen, wie man Moleküle zusammenbaut, anwenden, um mit neuen Wirkstoffen das Leben zu verbessern." Dieser Wunsch führte Dr. Eike Kevin Heilmann zu Bayer – nach Studium und USA-Aufenthalt. Die Neugier und den Forscherdrang teilt er mit seinen Zuhörern, den Schülerinnen und Schülern des Pascal Technikums Grevenbroich (PasTeG). Jeden zweiten Samstag ist die rund 25-köpfige Gruppe zu Besuch bei Forschern und Ingenieuren – zwei Jahre lang, komplett freiwillig, einfach aus Spaß an der Wissenschaft.
Der CHEMPARK Dormagen und die Bayer-Division Crop Science sind für den MINT-Nachwuchs eine exzellente Adresse. Schließlich investierte die Pflanzenschutz-Division 2018 fast zwei Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. "Diese Anstrengungen braucht es, um auf die globalen Herausforderungen reagieren zu können: Bevölkerungswachstum, veränderte Ernährungsgewohnheiten, begrenzte Ackerflächen, zunehmende Wetterschwankungen", erklärt Forscher Heilmann. Das Zusammensetzen der Moleküle für neue Wirkstoffe – das ist ein bisschen wie das Bauen mit Lego-Steinen. Bis ein neues Produkt reif für den Markt ist, vergehen oft zehn Jahre und mehr, in denen 160.000 Moleküle ausprobiert werden, und nur eines kommt am Ende durch.
Big Player
Die industrielle Herstellung erleben die Schülerinnen und Schüler dann aus erster Hand. Mit dem sogenannten MZT-Betrieb zeigt dessen zweiter Betriebsleiter Dr. Christoph Sämann einen echten Superlativ. Denn gemessen an der Wirkstoffproduktion ist dies einer der größten Bayer-Betriebe weltweit. Mehrere Tausend Tonnen verschiedener Zwischenprodukte sowie Wirkstoffe, die Pflanzen vor Pilzerkrankungen schützen, werden hier jährlich produziert. Und damit versorgt Bayer von Dormagen aus Märkte in aller Welt.
Die Aufgaben bei Konstruktion und Betrieb einer solchen Anlage sind dabei nicht nur chemischer, sondern vor allem technischer Natur. Wie laufen Prozesse bei 210 Grad Celsius und 21 bar sicher ab? Wie nutzt man die Gesetze der Schwerkraft, um Einsatzstoffe nicht über große Strecken pumpen oder heben zu müssen? Betriebsleiter Sämann, selbst noch 33 Jahre jung, bleibt dem neugierigen Techniknachwuchs keine Antwort schuldig.