Neue Hauptschlagader unterm Rhein
3.000 Tonnen Beton und 4 Kilometer Rohre sichern made in Leverkusen

Ein Chemiepark funktioniert ähnlich wie ein Organismus. Ein speziell angelegtes "Adernetz" aus Verkehrswegen, Leitungen und Rohren versorgt jeden Betrieb effizient mit Rohstoffen sowie Dienstleistungen. Mit dem neuen Düker haben CURRENTA und Covestro jetzt eine der CHEMPARK-Hauptverkehrsadern nachhaltig ersetzt.
Nahezu unsichtbar pulsiert unter dem Rhein eine der wichtigsten Adern des CHEMPARK und zwar im Innern des neuen Dükers. Denn über die Rohrleitungen in der nun begehbaren Tunnelröhre werden viele Betriebe im Leverkusener Chemiepark mit lebensnotwendigen Rohstoffen wie Erdgas, Kohlenmonoxid, Sauerstoff, Stickstoff und Wasserstoff rund um die Uhr versorgt.
So ist diese Verbindung zum Beispiel für einen Covestro-Produktionsbetrieb die Grundlage, um Lackrohstoffe herzustellen, die im Automobil- und Transportsektor auf vielfältige Weise für Mehrwert sorgen. Am Düker, der für 12 Millionen Euro von CURRENTA und Covestro zwischen Köln-Merkenich und Leverkusen-Wiesdorf errichtet wurde, hängen somit nicht nur ganze Wertschöpfungsketten, sondern auch Arbeitsplätze und die Kaufkraft in der Region.
Bei der offiziellen Inbetriebnahme des Dükers erklärte Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath: "Diese Investition erhält und stärkt die Attraktivität des Chemie-Standortes Leverkusen. Als schneller und sicherer Transportweg für Rohstoffe bedeutet der Düker einen Mehrwert für die bestehenden Betriebe – ist aber auch sicher ein Pluspunkt, wenn Unternehmen den Standort CHEMPARK Leverkusen ins Auge fassen." In jedem Fall trage der Neubau des Rheindükers zur Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region bei.

Im Unterschied zu seinem Vorgänger zeichnet sich der neue Düker, der Fachbegriff stammt übrigens vom niederländischen Wort für Taucher ab, durch einen mit 2,4 Meter deutlich größeren Innendurchmesser aus. Dadurch bestehen zum einen mehr Platz für bereits jetzt und künftig notwendige Rohrleitungen und zum anderen ein optimaler Zugang im Sinne einer nachhaltigen Wartung und Instandhaltung.
Manch Leser mag hier eine öffentlich begeh- oder befahrbare Alternative zur A1-Rheinbrücke erkennen. Diese Idee erübrigt sich allein schon deshalb, da der Düker weit weg von der Autobahn im Rheinvorland beginnt und in Leverkusen mitten im CHEMPARK endet. Der eigentliche Hindernisgrund sind die hohen Sicherheitsansprüche des Rohrleitungstunnels mit seiner 30 cm dicken Stahlbetonhülle.
So ist zum Beispiel das in einem Regalsystem befestigte und verlegte Kohlenmonoxidrohr durchgängig geschweißt, es gibt keine Flansche oder Armaturen im Versorgungstunnel.
Ergänzend zu vorsorgenden Maßnahmen verfügt der Düker über ein Leckage-Überwachungssystem, das permanent die Qualität der Raumluft im Tunnel von einer Messwarte aus beobachtet. Den technischen Zustand überprüft regelmäßig ein intelligenter "Molch". Dabei handelt es sich um eine Art fahrendes Mini-Labor, das durch die Leitung geschickt wird. Darüber hinaus runden Begehungen in genau festgelegten Intervallen das ausgeklügelte Sicherheitskonzept der neuen CHEMPARK-Hauptschlagader ab.