Klein, robust und zottelig
CHEMPARK-Mitarbeiter züchtet Galloway-Rinder

Andreas Peters ist Werkfeuerwehrmann mit Leib und Seele. In seiner Freizeit zieht es ihn raus in die Natur. Denn der Familienvater züchtet Galloway-Rinder. Eine artgerechte Haltung ist ihm dabei besonders wichtig.
Andreas Peters schaut durch das Fernglas. Sorgfältig lässt er seinen Blick über die Heidelandschaft gleiten. Der Werkfeuerwehrmann ist erst vor wenigen Minuten von einer 24-Stunden-Schicht aus dem CHEMPARK gekommen. Nun steht er bereits in Arbeitshose und Gummistiefeln im kniehohen Gras und hält Ausschau nach kleinen zotteligen Fellbündeln, die sich im grünen Dickicht gut zu verstecken wissen.
Etwas ganz Besonderes
Bei den Fellbündeln handelt es sich um fünf Kälbchen. Fünf seiner Galloway-Kühe haben sie in der Nacht zur Welt gebracht. Nun muss er schauen, ob sie alle wohlauf sind. Für den Mann aus Wachtendonk und seine Familie jedes Mal wieder etwas ganz Besonderes. "So ein kleines Kälbchen im Arm zu halten, das ist schon was. Da werde ich dann auch ein wenig sentimental."
Glückliche Rinder
Eins ist Peters bei der Haltung seiner Tiere besonders wichtig. "Ich möchte, dass meine Rinder ein glückliches, artgerechtes Leben führen." Während viele Kühe ihre Lebenszeit überwiegend im Stall verbringen, sind die Rinder des 43-Jährigen vom ersten Tag an auf der Weide – und von da an ihr ganzes Leben lang. "Das geht natürlich nicht bei jeder Rinderart. Daher habe ich mich für Galloways entschieden. Sie sind sehr robust, denen macht auch Kälte nichts aus."
Auch bei der Nahrung setzt Peters auf Natur pur. "Meine Rinder bekommen kein Kraftfutter. Sie ernähren sich ausschließlich von Gras, Wasser und Heu. So wachsen sie ganz natürlich", erklärt er. Manchmal überrascht der passionierte Züchter seine mittlerweile 30 Rinder sogar mit besonderen Extras "Erst kürzlich habe ich selbstgebastelte Kratzbürsten auf der Weide platziert. Daran können sie sich schubbern. Das machen sie besonders gerne."
Über die Jahre baut sich so eine enge Beziehung zu den Tieren auf. Umso schwerer fällt es Peters, wenn dann schließlich ein Tier geschlachtet werden muss. Aber auch das geschieht möglichst sanft und stressfrei – noch auf der Weide, ohne langwierige Transporte. "Das bricht mir jedes Mal das Herz. Aber das gehört leider dazu", so Peters. "Ich finde es wichtig, dass man mit so einer naturnahen Tierhaltung eine Alternative zur Massentierhaltung schafft."
Feuer und Flamme
Peters hat aber noch eine andere Passion: seinen Beruf. Als Feuerwehrmann und Notfallsanitäter sorgt er im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen für Sicherheit. "Eine super spannende Tätigkeit, bei der ich Menschen in Notsituationen helfen kann. Da bin ich mit Leib und Seele dabei", erklärt Peters.