Meisterliche Präzision

Der langjährige CHEMPARK-Mitarbeiter und Ur-Uerdinger Markus Janßen liebt die Herausforderung. Dieses Jahr ist er zum zweiten Mal Senioren- Europameister im Minigolf geworden.

Leicht nach vorne gebeugt, den Schläger fest in den Händen fixiert Janßen den kleinen Ball auf der Betonbahn. Mit dosiertem Schwung lässt er ihn gegen die Bande prallen. Genau im richtigen Winkel. Noch eine Berührung mit der Bande, dann landet der Ball direkt im Loch. Ein Hole-inone und am Ende der Titel für den Mitarbeiter von Covestro: Seit August ist er zweimaliger Senioren-Europameister im Minigolf.

Oma sei Dank

Dass es einmal so weit kommen würde, hat der eine oder andere vielleicht schon früh geahnt. Bereits als kleiner Junge hatte Janßen wie viele Kinder in seinem Alter eine Schwäche für Minigolf. Wenn ihm seine Oma ein paar Mark für eine Partie und ein Eis in die Hände drückte, war er kaum noch zu halten. Zum Glück hatte er es nicht weit. Denn seine Oma lebte direkt neben einer Minigolf-Anlage.

Und zwar neben der Heim- Anlage des Bahnengolfclub Uerdingen e. V. im Stadtpark. Schnell wurde man dort auf ihn aufmerksam und holte den damals 14-Jährigen 1979 in den Verein. Diesem ist Janßen bis heute treu geblieben. Nicht als Spieler, aber als Kassenwart. „Aus sportlichen Gründen spiele ich mittlerweile beim 1. MGC Mainz. Mit meinem Kindheits-Club fühle ich mich aber noch immer sehr verbunden und engagiere mich dort ehrenamtlich“, erklärt Janßen. 2016 wurde er dafür sogar mit dem Ehrenteller der Stadt Krefeld ausgezeichnet.

Eng verbunden

Doch nicht nur mit seinem Heimat- und Wohnort Uerdingen ist der 52-Jährige eng verbunden. Auch dem CHEMPARK ist er bereits seit 36 Jahren treu. 1981 begann er bei Bayer seine Ausbildung zum Bürokaufmann, heute ist er IT-Manager bei Covestro. „Eigentlich wollte ich Bankkaufmann werden. Mittlerweile bin ich unheimlich froh, dass ich mich letztlich gegen die Banklehre entschieden habe. Denn bei Covestro habe ich die Möglichkeit, eine Menge mitzugestalten. Dinge zu hinterfragen und Neues zu wagen, ist quasi die Basis unserer Arbeit. Ich liebe die Herausforderung.“

Auch sportlich: Mittlerweile ist Janßen bereits seit vier Jahren Weltranglistenerster der Senioren. Und das will schon was heißen. Denn der Sport ist komplex. Es gilt, zwischen unterschiedlichen Bällen zu wählen, die sich abhängig von der Bahn und diversen äußeren Einflüssen, wie etwa der Luftfeuchtigkeit, anders verhalten.

Übung und Präzision

Den geeigneten Ball zu wählen und diesen unter Berücksichtigung all dieser Faktoren präzise zu spielen, ist nicht ohne. Wenn man Janßen jedoch nach seinem Geheimnis fragt, antwortet er ganz bescheiden: „Viel Training und gute Nerven.“

Das wird er auch für die Europameisterschaft in Portugal im nächsten Jahr brauchen. Dann vielleicht sogar ein bisschen mehr als sonst. Denn in Portugal wird auf Filzbahnen gespielt, dem Terrain der schwedischen Nationalmannschaft. „Es wird schwer sein, zu gewinnen. Deshalb heißt es jetzt trainieren, trainieren, trainieren“, so Janßen. Diesen Winter wird man ihn daher wohl auch öfter auf seiner Heim-Anlage im Uerdinger Stadtpark antreffen. Denn der Winterpokal, den der BGC Uerdingen dort ausrichtet, ist für ihn eine gute Turniervorbereitung.