Damals und heute
Werkfeuerwehr wird 125 Jahre alt

Die Werkfeuerwehr des CHEMPARK Krefeld-Uerdingen feiert Geburtstag. 125 Jahre wird sie in diesem Jahr. Werkfeuerwehrleiter Lutz Bartelniewöhner und Oberbrandmeister Thomas Kernbach erzählen von damals und heute.
Kartons mit alten Akten und Fotomaterial stapeln sich auf dem Schreibtisch von Bartelniewöhner, Leiter der Werkfeuerwehr im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen. Er ist auf der Suche nach interessanten historischen Fotos und Schriftstücken – für die Jubiläumsfeierlichkeiten in diesem Jahr. Denn die Werkfeuerwehr wird 125 Jahre alt.
Eine Zeitreise

Bei seiner Suche fällt ihm ein Foto der alten Feuerwache in die Hände. Mit ihr fing damals alles an. Das Gebäude gibt es zwar heute nicht mehr, anhand des alten Bilds lässt sich aber genau erkennen, wo es damals gestanden hat. Nämlich direkt am Rhein, in der Nähe des damaligen Werkleiterbüros. Dort, wo heute der Besucherempfang ist. Die Lage am Rhein war damals entscheidend. Denn so konnte man das Löschwasser direkt aus dem Fluss beziehen.
Seitdem hat sich viel verändert. Auf den Fotos kann man das deutlich erkennen. Ein Bild von 1901 zeigt die Feuerwehr- Mannschaft vor dem alten Wasserturm – auf ihren Köpfen sogenannte Pickelhauben, die damals üblichen Helme. Ihre Ausrüstung bestand aus tragbaren Leitern und mobilen Wasserspritzen. Heute sieht das schon ganz anders aus: Die Werkfeuerwehr hat einen großen Fuhrpark mit technisch aufwendigen Einsatzfahrzeugen. Meist bedient man Touchscreens und nur noch selten Hebel oder Kurbeln.
Selbst in den 1980ern war noch vieles anders. Daran erinnert sich Oberbrandmeister Kernbach nur allzu gut. 1985 fing er als Werkfeuerwehrmann im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen an. "Damals haben wir noch Ledermäntel getragen. Das war zu der Zeit Standard", erzählt er. "Besonders sicher oder angenehm war die Kleidung für uns allerdings nicht. Im Einsatz, bei großer Hitze, zog sich das Leder zusammen und bei Nässe wurde es unglaublich schwer." Erst seit etwa 20 Jahren gibt es spezielle Schutzkleidung, die Feuerwehrleute gezielt vor den unterschiedlichsten Einflüssen schützt. Eine Reise in die Vergangenheit wäre für Bartelniewöhner und Kernbach daher keine Option: "Die Zeit damals war bestimmt aufregend. Aber ich bin unglaublich dankbar, heute Feuerwehrmann sein zu dürfen. Allein wegen der hohen Sicherheitsstandards", so Bartelniewöhner.
Sicher ist sicher
Dieses hohe Sicherheitsniveau spiegelt sich auch in den Einsatzzahlen wieder. Während die Werkfeuerwehrleute vor 100 Jahren jährlich zu rund 150 Bränden ausrücken mussten, sind es heute nur etwa 20. "Das hat nicht nur mit der technischen Ausstattung zu tun, sondern auch mit unserem Vorgehen", erklärt Bartelniewöhner. "Wir tun viel im Bereich des vorbeugenden Brandschutzes. Damit es gar nicht erst zum Brand kommt." Sein Kollege ergänzt: "Wenn dann doch mal etwas geschieht, sind wir so gut vorbereitet, dass wir die Situation schnell unter Kontrolle bringen können. Dank regelmäßiger Schulungen, zuverlässiger Einsatzpläne und einer flächendeckenden Früherkennung."
Helfer in der Not
Ihren Job würden die beiden Männer um keinen Preis tauschen wollen, darin sind sie sich einig. Dafür schätzen sie die Arbeit viel zu sehr: den Teamzusammenhalt, die Komplexität und die Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit. "Besonders erfüllend ist es, wenn man nach einem Einsatz mit Verletzten, die Rückmeldung bekommt, dass alle wieder auf dem Weg der Besserung sind", findet Kernbach. Nicht immer ist ein Brand die Ursache für einen Einsatz, das passiert sogar vergleichsweise selten. Vor wenigen Monaten benötigte zum Beispiel ein Lkw-Fahrer Hilfe. Der Mann hatte einen Herzinfarkt erlitten. Weil die Notfallsanitäter der Werkfeuerwehr in wenigen Minuten am Unfallort eintrafen, konnten sie dem Mann das Leben retten.
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