Kleine Forscher
'Humboldt Bayer Mobil' macht Station in Dormagen

Forschen wie ein richtiger Wissenschaftler – dieser Traum ging für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Dormagen und der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule nun in Erfüllung. Denn im Oktober machte das 'Humboldt Bayer Mobil' zum ersten Mal in Dormagen Halt. Im Forschertruck gingen die Jugendlichen auf Entdeckungsreise und erfuhren allerhand über den menschlichen Körper.
Als der Ultraschallkopf die Innenfläche von Marias Unterarm berührt, zuckt sie leicht zusammen. Das Gel, das sich darauf befindet, ist kalt. Ein ungewohntes Gefühl. Ebenso wie der Anblick, der sich ihr auf dem Monitor bietet: schemenhafte Gebilde – mal heller, mal dunkler; mal dicker, mal dünner. "Weißt du auch, was du da siehst?", fragt Kevin Kliemann, ein Student der Humboldt-Universität Berlin, die Siebtklässlerin.
Maria ist sich nicht ganz sicher, Kliemann hilft ein wenig nach: "Dann ball doch mal deine Hand zur Faust und sag mir, was du beobachtest." Maria stutzt: "Das bewegt sich ja!", stellt sie erstaunt fest. "Ist das mein Muskel?" Der Student nickt zustimmend. Leicht verständlich erklärt er ihr, wie so ein Ultraschallgerät überhaupt funktioniert: Wie die Schallwellen in den Körper gelangen und Muskeln, Fasern und Knochen auf dem Monitor abbilden.
Kliemann gehört zum Team des 'Humboldt Bayer Mobils', das im Oktober in Dormagen Halt machte. Hinter den grünen Metallwänden des 17 Meter langen Trucks verbirgt sich ein mobiles Labor. An unterschiedlichen Arbeitsplätzen können die Jugendlichen dort in die Rolle von Wissenschaftlern schlüpfen und ihren eigenen Körper erforschen: Wie pumpt das Herz das Blut durch meinen Körper? Wie gut sehe, höre und rieche ich? Was passiert, wenn ich atme?
Eigentlich steht der Forschertruck meist auf Brandenburger und Berliner Schulhöfen, dreimal im Jahr jedoch begibt er sich auf Sonderfahrt durch Deutschland und besucht Schulen in der Nähe der Bayer-Standorte. Dass der Truck nun gerade in dem Jahr nach Dormagen kommt, in dem der CHEMPARK seinen 100. Geburtstag feiert, freute Bürgermeister Erik Lierenfeld ganz besonders: "Der Forschertruck ist genau das Richtige, um die natürliche Neugierde der Kinder zu wecken. Naturwissenschaftlicher Nachwuchs ist gerade für unsere Stadt enorm wichtig."
Auch die Jugendlichen waren begeistert. Gegenseitig kontrollierten sie ihren Puls, machten Schall-Experimente oder führten ihre Studien mit der Wärmebildkamera durch. Immer mit dabei: ihr persönliches Protokollbuch. Akribisch notierten sie darin ihre Vermutungen, die sie vor jedem Experiment aufstellten, ihre Beobachtungen, die sie währenddessen machten und die Erklärung, die sie gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und den Studierenden von der Humboldt-Universität erarbeiteten.
Gemeinsam mit der Humboldt-Universität Berlin und deren Stiftung hat die Bayer Science & Education Foundation dieses Projekt 2010 ins Leben gerufen. Und das aus gutem Grund: "In der Wissenschaft sind Menschen gefragt, die über den Tellerrand schauen und nach neuen Wegen suchen, relevante Gesellschaftsthemen voranzubringen. Mit diesem Projekt fördern wir junge Querdenker, die zu solchen Pionieren werden können", erklärt Thimo V. Schmitt-Lord, Vorstand der Bayer-Stiftungen.