Umweltdetektive und Spürnasen

Messfahrzeug wacht über die Luftqualität im und um den CHEMPARK

Ein eingespieltes Team: Luftmesswagenfahrer Udo Richter (l.) und Klaus Förschner, Mitarbeiter der Umweltüberwachung, haben die Luftqualität im und um den CHEMPARK stets im Blick.
Ein eingespieltes Team: Luftmesswagenfahrer Udo Richter (l.) und Klaus Förschner, Mitarbeiter der Umweltüberwachung, haben die Luftqualität im und um den CHEMPARK stets im Blick.

Der Luftmesswagen ist die mobile Spürnase des CHEMPARK: Er schlägt Alarm, sobald etwas Ungewöhnliches in der Luft liegt. Bei täglichen Routinefahrten überprüft er die Qualität der Umgebungsluft. Im Ereignisfall ist er schnell vor Ort und nimmt die Untersuchungen auf.

Schon von Weitem kann man ihn erkennen, den Luftmesswagen des CHEMPARK. Ein weißer Kastenwagen mit Blaulicht und Messvorrichtung auf dem Dach. Am Steuer sitzt dieses Mal Udo Richter. Die Sicherheitszentrale hat ihn soeben zu einem Einsatz entsandt. Denn Anwohner haben einen ungewöhnlichen Geruch gemeldet. Dem geht Richter sofort nach.

Auf Spurensuche

Bei der Lokalisierung der Ursache müssen viele Faktoren berücksichtigt werden: Windrichtung, Windstärke, aber auch die Wetterverhältnisse. "All das spielt eine Rolle", weiß Richter. "Immerhin können wir so beurteilen, in welche Richtung und wie weit der Geruch getragen wurde, das hilft uns bei der Suche nach seinem Ursprungsort. Im Prinzip ist das klassische Detektivarbeit", sagt er begeistert. "Es geht darum, Indizien zu sammeln und daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen." Startpunkt der Ermittlungen ist dabei immer der Standort des Anrufers. Von dort nimmt der Luftmesswagen Fahrt auf – gegen den Wind immer weiter Richtung CHEMPARK. "So können wir zweifelsfrei feststellen, ob der Geruch tatsächlich aus einem der Betriebe kommt." Bei seinen Ermittlungen greift Richter auf modernste Analysetechnik zurück. Mit einer Sonde werden etappenweise Proben aus der Luft entnommen.

Bei Anruf vor Ort

Eine ausgeklügelte Messtechnik unterstützt Richter und Förschner bei ihrer Arbeit.
Eine ausgeklügelte Messtechnik unterstützt Richter und Förschner bei ihrer Arbeit.

Die Werte werden direkt auf den Monitoren im Wagen angezeigt und zusätzlich elektronisch in die Sicherheitszentrale übermittelt. Bei auffälligen Stoffkonzentrationen kann so direkt gehandelt werden. Im CHEMPARK hält sich dafür ein Team aus Experten bereit: Mitarbeiter der Sicherheitszentrale und der Umweltüberwachung leiten im Ereignisfall entsprechende Maßnahmen ein. "Über ein Stoffportfolio der Betriebe können wir den Ursprung des Geruchs schnell ermitteln und die Ursache mit dem verantwortlichen Betriebsleiter beheben", so Bernd Thissen, Mitarbeiter der Umweltüberwachung.

In vielen Fällen liegt die Ursache aber gar nicht im CHEMPARK. Auch dieses Mal: Ein Bauer aus der Nachbarschaft hat Gülle gefahren. Der Wind hat den strengen Geruch in das naheliegende Wohngebiet getragen. Der Anrufer wird von Richter persönlich darüber informiert – das ist bei jedem Einsatz so. Meist passiert das telefonisch, bei größeren Einsätzen aber auch direkt vor Ort. Dann sind in der Regel auch die Kollegen der Umweltüberwachung dabei, um die Sachlage detailliert zu erklären und drängende Fragen zu beantworten.

"Der direkte Kontakt mit den Anwohnern ist uns sehr wichtig. Im Gespräch können wir Bedenken nehmen", so Thissen. Auslöser dafür müssen nicht immer Gerüche sein, weiß sein Kollege Klaus Förschner: "Wir hatten einen Fall, in dem ein älterer Herr immer ein Pfeifen gehört hat. Er befürchtete an einem Tinnitus zu leiden, da niemand außer ihm das Geräusch wahrzunehmen schien. Er war dann sehr erleichtert, als wir ihm die Ursache präsentieren konnten. Eine defekte Pumpe aus einem der Betriebe." Die Pumpe wurde daraufhin repariert und das Pfeifen verstummte.

Allzeit bereit

Häufig haben Anwohner allerdings Bedenken mitten in der Nacht anzurufen. Die Scheu möchten ihnen Förschner und seine Kollegen nehmen: "Wenn Sie ungewöhnliche Geräusche und Gerüche wahrnehmen, rufen Sie uns bitte jederzeit an. Wir nehmen jeden Anruf ernst. Das ist immerhin unser Job und den machen wir gerne. Für Ihre und für unsere Sicherheit."


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