Vom Bundesliga-Keeper zum Sicherheitsexperten im CHEMPARK
Der Tor-Hüter

Lange Zeit "sicherte" er Fußballtore, dann die Tore des Bayer-Werks. Heute ist Mario Bäger Security Manager für die CHEMPARK-Standorte von Covestro. Sicherheit ist die Konstante in seinem Berufsleben.
Schon als Kind begeistert sich Mario Bäger für Fußball. Den Ball will er allerdings lieber halten, statt ihn zu kicken. Als Jugendlicher spielt der gebürtige Willicher bei der Borussia im benachbarten Mönchengladbach. Sein Talent als Keeper bringt ihn zum damaligen Bundesligisten FC Bayer Uerdingen. 1985 – mit 21 Jahren – feiert er sein Erstliga-Debüt und sichert seiner Mannschaft ein Unentschieden gegen Fortuna Düsseldorf.

Im Gegensatz zu anderen Profis ist Bäger parallel zum Fußball auch berufstätig. "Ich wollte mich nie nur auf meine Fähigkeiten als Spieler verlassen und ein zweites Standbein haben", so der heute 52-Jährige. Er macht eine Ausbildung zum Polizisten, bringt als Zivilfahnder Autoknacker und Drogendealer hinter Gitter. Für Freizeit bleibt da kein Platz: "Ich bin an Trainingstagen morgens um sechs Uhr aus dem Haus gegangen und erst abends um zehn Uhr zurückgekommen."
Weltoffen
Um in der Nähe seines Fußballvereins zu arbeiten und so mehr Zeit für den Sport zu haben, fängt er bei Bayer im Werkschutz an. Doch die große Fußballkarriere bleibt ihm letztlich verwehrt. Insgesamt kommt Bäger nur auf vier Bundesliga-Einsätze. Schließlich wechselt er zu einem Verein in der Oberliga, arbeitet später als Trainer an der Seitenlinie. "Die Priorität hatte immer meine Arbeit im Bayer-Werk beziehungsweise später im CHEMPARK Krefeld-Uerdingen." Dort erhält Bäger 2010 dann die Chance, für Bayer als Security-Chef nach Shanghai zu gehen. "Meine Devise: Man darf vor keiner Aufgabe davonlaufen – auch wenn die Gefahr des Scheiterns besteht." Mit seiner Familie – Bäger ist verheiratet und hat zwei Kinder – geht’s in die chinesische Millionenmetropole. Statt Kulturschock erlebt er Fortschritt: "Infrastruktur, Öffnungszeiten, Sicherheit – all das war auf einem viel höheren Niveau als in Deutschland", betont der Ex-Keeper.
Heimatverbunden
Dennoch lockt ihn 2015 die alte Heimat. Seitdem ist er der Sicherheitsexperte für die Covestro-Standorte in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen. Die weite Welt vermisst Bäger schon ein wenig: "Man sollte seine Wurzeln nie vergessen, hier ist meine Heimat. Dennoch bin ich immer offen für Neues." Als Site Security Manager ist er beim Kunststoff-Konzern die zentrale Anlaufstelle für alle Sicherheitsfragen: "Ich bin hier aber nicht der Sheriff, der für Ordnung sorgt. Ich sehe mich eher als Dienstleister und Businesspartner und versuche, andere zu unterstützen." Dem Fußball ist er treu geblieben: Nur, dass er inzwischen seinen Sohn von der Seitenlinie aus anfeuert.